Mit dem Pfeil in die Liebe by Natalie Regier

Mit dem Pfeil in die Liebe by Natalie Regier

Autor:Natalie Regier [Regier, Natalie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: at Bookshouse Ltd.
veröffentlicht: 2015-10-13T16:00:00+00:00


Kapitel 12

Diesmal brauchte John nicht lang, um das Sternentaler zu finden. Er parkte den Mercedes nicht weit entfernt.

Susan wartete an einem Tisch auf ihn und nippte an einer dampfenden Tasse.

John fragte sich, wie die Einheimischen bei dem Wetter Tee trinken konnten. Sie mussten doch innerlich verbrühen.

»Wie geht’s dir, Johnny-Boy?«

Ob sie ahnte, was letzte Nacht passiert war? »Mir könnte es kaum besser gehen. Danke der Nachfrage. Und wie geht’s dir?«

»Bestens.« Ihre Augen formten sich zu Schlitzen.

John winkte eine Kellnerin herbei und bestellte eine Coke. Sein Gegenüber schlürfte leise an der Tasse und ließ ihn nicht aus den Augen. Susan trug ein trägerloses dunkelblaues Kleid und wie üblich einen großen Strohhut. Sie war die Einzige, die nicht gebräunte Haut vorwies und durchaus als blasse New Yorkerin hätte durchgehen können. Sie erinnerte ihn an seine beste Freundin in den Staaten, sowohl vom Optischen als auch vom Humor.

»Eine kleine Mücke hat mir berichtet, dass Roxy die Nacht bei dir verbracht hat.«

Eine dunkelhäutige Kellnerin brachte das Getränk und John nahm einen kräftigen Schluck. »Hört die Mücke rein zufällig auf den Namen Roxane Sanchez?«

»Nein. Aber danke. Jetzt weiß ich es mit Sicherheit. Sie ist heute Morgen nur errötet, als ich sie gefragt habe. Komischerweise befand sich ihr Schlüssel unter dem Holz vor der Tür und der Ersatzschlüssel am Empfang. Außerdem ist sie davongeflitzt, als hätte sie eine Hummel gestochen.«

Hoffentlich nahm es ihm Roxane nicht übel. Sie schien nicht gern über solche Angelegenheiten zu sprechen, im Gegensatz zu ihrer Freundin. Obwohl sich die Einheimischen gegenseitig offensichtlich alles erzählten. In New York bestand der Small Talk aus überflüssigen Floskeln, die niemanden wirklich interessierten. Hier war es anders. Wenn er zufällig ein Gespräch belauschte, sprachen sie über ihr Leben und Dinge, die sie beschäftigten, Probleme oder Freude im Beruf, über Familie oder den Glauben, über Sorgen oder Wünsche. Sie sorgten sich umeinander und hakten oft nach, wenn etwas geschehen war. »Dann bin ich in die Falle getappt. Ja, sie hat die Nacht bei mir verbracht. Roxy hat mich am Strand gefunden, während ich mit einer Freundin aus New York telefoniert habe. Sie ist in meinem Arm eingeschlafen, deswegen habe ich sie ins Bett getragen.«

»Und sie hat dich morgens nicht umgebracht?«

»Nein.«

»Dann kannst du es als gutes Zeichen sehen. Jetzt muss sie nur die Backen zusammenkneifen und es Liam erzählen. Spätestens nach diesem hier wird sie es tun.« Susan deutete auf das Café und auf sie beide.

»Hoffentlich hat Wenz auch genug Informationen. Ich würde es sehr bedauern, wenn er nichts Brauchbares rausgefunden hat.« John blickte auf seine Armbanduhr. Paul Wenz müsste jede Minute eintreffen. Er hatte ihn gestern Abend angerufen und darauf bestanden, ihn heute zu treffen, obwohl John eigentlich vorhatte, Roxy und Susan bei den Vorbereitungen zu helfen. Nun fehlten sie beide.

»Er würde nicht auf ein sofortiges Treffen bestehen, wenn da nichts wäre.«

Es machte ihn nervös, weil es Roxanes Leben betraf und es ihm wichtig war, es zum Positiven zu wandeln. Sie hatte es nie ausgesprochen, aber er las an ihren Augen ab, wie sehr sie darunter litt, nicht zu wissen, wer ihr leiblicher Vater war.



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